Donnerstag, 18. September 2008

Ich lebe noch und das sehr aktiv

¡Buena noche chavalos!
Nach ueber einer Woche melde ich mich nochmal - endlich :)
Es ist zuviel passiert, um von allem zu berichten, aber ich werde probieren nichts wichtiges zu vergessen.
Am Sonntag war hier nationaler Unabhaengigkeitstag (wieder so ein wunderbar langes deutsches Wort) Nicaraguas von Spanien (seit 18??). Es gab einen grossen Umzug aller Schulen mit Trommel-, Blaeser- und Tanzgruppen. Ich bin nach einer durchfeierten Nacht und nur 3 Stunden Schlaf mit meiner Familie zum Haus der Uroma und der restlichen Grossfamilie gegangen. Die gesamte Grossfamilie muetterlicher seits umfasst gerade mal 70 Personen (die wohnen aber nicht alle in einem Haus). Ich guckte der einen Tante beim piñata und Popcorn machen zu und unterhielt mich mit einiges anderen Gastverwandten bis ich irgendwann Farai und Lara (voluntarias) auf der anderen Strassenseite entdeckte und mit ihnen ein bisschen dem Marsch/Umzug entgegenging. Der kam natuerlich nicht wie angekuendigt um 9 Uhr am Haus der Uroma vorbei, sondern erst gegen 10.30 Uhr... Nicazeit eben :)
Schon im Schatten war es ziemlich heiss und ich war froh, dass ich bei dem Wetter nicht noch in Korsett und Minirock 4 Stunden lang mit einem Stab tanzen musste, so wie die Maedchen im Umzug.
Das ganze hatte fuer mich etwas von Karnivalsumzug, nur ohne Kamelle, Verkleidung und Salsa- statt Marsch-Rhythmen.
Am Nachmittag veranstalteten wir bei uns zu Hause ein Geburtstagsfeier fuer Alejandra, meine kleine Gastschwester, die am Dienstag letzter Woche 8 Jahre alt geworden war... habe ich davon schon berichtet?
Ich habe nur noch 10 Minuten hier, also fasse ich mich mal kurz und hole Versaeumtes hoffentlich spaeter nach.
Am Montag hab eich mich mit einer leichten Grippe zu Hause ausgeruht und einfach meinen freien Tag entspannt genossen.
Am Dienstag wollte ich meine freie Zeit doch etwas mehr ausnutzen und fuhr zu Jannik und Marcel (auch vom Welthaus BI) nach Condega. Diese Kleinstadt ist viel groesser als ich sie mir vorgestellt habe, aber doch klein.
Das hat aber auch einige Vorteile, Jannik kennt so gut wie alle Leute in seiner Strasse und noch einige mehr, alles ist etwas familierer. Bei seiner Arbeit haben mich alle sehr herzlich begruesst und gleich in verschiedene Gespraeche eingebunden. Nach einer kleinen Stadtbesichtigung und einem leckerern Mittagessen in Janniks Gastfamilie sind wir um 1 Uhr mit seinen Kollegen mit dem Pickup in ein etwas entferntes Dorf gefahren, um dort die Feier zum 15-jaehrigen Bestehen Imphrus (so heisst die Organisation) abzuhalten.
Um in das Dorf zu gelangen sind wir mit dem Pickup durch den Fluss gefahren, da die konstruierte Haengebruecke nur fuer Fussgaenger und Radfahrer geeignet ist.
Zunaechst kamen kaum Leute zum Veranstaltungsort, doch nach einem Werberundgang durch das Dorf kamen superviele.
Es gabe Theatervorfuehrungen, Taenze, Spiele, Musik, ... Jannik und Marcel machten sich sehr gut in Frauenkostuemen und ich wurde extra als Gast vorgsetellt. Damit hat ich seelenruhig fotografierend und zuschauend gar nicht gerechnet.
Schon im Dunkeln ging es abends zurueck nach Condega und dann fuer mich nach Estelí.
Heute unterrichtete ich zusammen mit Trino aus Managua wieder Floete... dazu ein andermal mehr. Morgen muss ich ausnahmsweise arbeiten und zwar schon um 7 Uhr.
Gute Nacht, Lena