Dienstag, 30. September 2008

Ein Blick weit ueber den Tellerrand

Immer wenn ich jeden zweiten Donnerstag zusammen mit dem Musiklehrer in das barrio Nuevo Amanecer gefahren bin und all die aermlichen Holzhuetten und unverputzten Haeuser sah, dachte ich: "Wie die Leute so wohnen koennen, irgendwie schwer vorstellbar."
Heute fuhr ich mit meinen Kollegen in eine comunidad ausserhalb Estelís aus der vor ein paar Wochen Kinder, Jugendliche und Muetter zu uns zu Funarte kamen, um an einem Malworkshop teilzunehmen.
Nach ca. zwei Kilometern undasphaltierter Schotterpiste den Berg hoch, sahen wir die ersten Huetten, die teilweise aus Brettern und groesstenteils aus Plastikplanen bestanden. Eine Huette einer 8-koepfigen Familie ist ungefaehr 6 Quadratmeter gross.
Im vom Regen angeschwollen Fluss der ueber den Weg floss badeten die Kinder in ihrer Kleidung. Die Fluesse hier dienen teilweise als Abwasserkanaele und aller Muell wird vom Regen in die Fluesse gespuelt.
Nachdem wir einige Einladungen zu einem weiteren Workshop verteilt hatten fuhren wir weiter zum Hauptarbeitsplatz der Kinder, der Muellkippe Estelís.
Dort tuermten sich Berge von Muell inmitten der Natur, es stank bestialisch und auf den Muellbergen kletterten Kinder und wenige Erwachsene herum. Sie suchten nach Essbaren oder Dingen, die noch weiterzuverwenden waren.

Mittlerweile ist mir das Leben der Menschen im barrio Nuevo Amanecer naeher, den ich habe eins kennengelernt, das noch viel weiter weg von meiner Lebensrealitaet ist, als jenes.

Ich hatte bei diesem Ausflug keine Kamera dabei, liefere aber hoffentlich bald noch Fotos nach.

Soweit, Gute Nacht :)