Freitag, 19. September 2008



Hier mal ein Bild meiner wunderbaren Gastfamilie: Alejandra, Flavia, Alejandro, Daisy





Da bin ich schon wieder, gestern Abend quaelte ich mich todmuede ins Internetcafé und jetzt kann ich gerade ganz entspannt im Funarte Buero in der Mittagspause weiter berichten.





Gestern Vormittag fuhr ich zusammen mit Trino in das barrio Omar Torrijo, wo wir im Wohnzimmer einer Familie wieder Floete und diesmal auch Gitarre unterrichteten. Dieses Mal kamen total viele Kindern, da sie diese Woche aufgrund des Feiertags am Sonntag komplett frei haben.





Trino unterrichtete ca. 10 etwas aeltere Kindern (Gitarre) und ich probierte etwas genauso vielen Floete spielen beizubringen. Manche Kinder fanden schnell heraus, wie man einen Ton erzeugt andere hatten totale Schwierigkeiten alle Loecher der Floete mit ihren fingern zu verschliessen.





Insgesamt waren die Kinder gut drauf, aber sehr unruhig.





Am Nachmittag fuhren wir in das fuer mich bis jetzt prekaerste barrio Nuevo Amanecer. Dort zu unterrichten war wirklich anstrengend, da die Kinder ziemlich agressiv sind und sich kaum konzentrieren koennen. Ich finde es aber gut, dass wir dort unterrichten, damit die Kinder wenigstens einmal am Tag etwas geboten bekommen und abseits der Jugendbanden, die dort grossen Einfluss haben, eine Beschaeftigung haben.





Gegen Ende des Unterrichts kamen eine Jugendliche zu dem Gebaeude und versuchten die Kinder zu ueberreden ihnen eine Floete zu geben, bis auf einen ganz kleinen Jungen behielten alle ihre Floete. Als Trino (Musiklehrer, 25) den Jugendlichen bat ihm die Floete wiederzugeben, drohte dieser ihm etwas an, worauf er aufhoerte mit ihm zu sprechen.





Es ist schon komisch, wenn man in der Innenstadt problemlos alleine durch die Gegend laeuft und dort konnte ich nocht nicht einmal alleine 20 Meter zur naechsten Pulperie laufen.





Am Anfang der beiden Unterrichtseinheiten in beiden barrios haben wir mit den Kindern ein gruppendynamisches Spiel gespielt und dann hat sprach Trino mit ihnen ueber AIDS. Ich war ueberrscht, wie viel sie schon wussten und wie teilweise selbstverstaendlichen die Kleinen schon darueber sprachen.










Als ich gegen 17 Uhr in das Funarte Buero zurueckkehrte waren dort noch alle emsig am arbeiten, da wir fuer heute eine besondere Aktion geplant hatten.





Aus drei barrios kamen heute Morgen Kinder im Alter von 8- 15 Jahren mit denen wir den Vormittag zum Thema Geschlechter, Sexualitaet und sexuellem Missbrauch/ sexuelle Belaestigung gestalteten.





Fuer die verschiedenen Diskussionen, Gruppenspiele und szenischen Darstellungen gab es einiges vorzubereiten. Um 19 Uhr waren wir damit endlich fertig und alle waren ziemlich geschafft.


Heute Morgen trafen wir uns dann alle schon um kurz nach 7, um alles aufzubauen, um 8 kamen die Kinder.


Wie immer gab es zu Anfang Springseilspringen, Sackhuepfen, Fussballspielen und Hula-Hup. Mich freut es immer wieder, wieviel Spass die Kinder dabei haben. Keiner fragt nach einer Play-Station.


Ausserdem kenne ich mitlerweile einige Kinder und sie kennen mich und da fuehlt man sich noch wohler hier.


So sieht der "salon de arte" mittlerweile aus, das Fresco ist fertig!




Das Treffen mit den Kindern heute war dazu bestimmt ausnahmsweise einmal nicht zu malen sondern einen theorethischen Teil zur Sexualerziehung beizutragen. In den Schulen hier wird das Thema naemlich ueberhaupt nicht behandelt.


Am meisten beeindruckt haben mich heute die kleinen Theaterstuecke, die die Kinder zum Thema sexuelle Belaestigung auf der Basis einer Karrikatur selber erstellt haben.




Ich verabschiede mich, lasst es euch so gut gehen wie mir :) Eure, Lena


Condega: