Am Samstag habe ich morgens nicht gearbeitet, da wir um 10 Uhr ein Treffen mit allen Freiwilligen aus Bielefeld hatten. Wir sind jetzt insgesamt 10, davon arbeiten 2 in Codenga, eine Stunde noerdlich von Estelí. Wow, das sind echt ganz schoen viele Deutsche hier jetzt!
Nach dem Treffen mit anschliessenden gemeinsamen Mittagessen, bin ich mit dem Rad zur Arbeit und dann wie letzte Woche mit der "camioneta" (Pickup) nach Estelimar zum Wandbild weitermalen.
Abends hab ich Daisy noch 3 neue Toene auf der Klarinette beigebracht und bin dann schlafen gegangen.
Am Donnerstag hiess es wieder einmal frueh aufstehen, denn wir Sprachschueler wollten nach Miraflor einem Naturschutzgebiet hier in der Naehe fahren, Abfahrtszeit 6 Uhr (tatsaechlich nach Fahrplan!).
Im Bus fanden nur wenige von uns noch einen Sitzplatz. Nach 2 Stationen wunderte ich mich, dass immer noch maehr Leute in den Bus hineinkamen und auf den Bus kletterten. Alle Busse hier, sind alte amerikanische Schulbusse und fassen (wie ich jetzt weiss) bestimmt 100 Personen. Ungalublich wie wir da noch auf Schotterstrassen die Berge hochgekommen sind. Und es war heiss!
Nach ca. 2 Stunden sind wir dann in Miraflor angekommen und da ist es echt superschoen. Der Wald ist schon albwegs Regenwald, mit Lianen und Farnen auf den Baeumen. Es gibt farbenfrohe riesige Schmetterlinge (ca. 20cm Spannbreite), Kolibris und orange Tausenfuessler.
Nach der Empfehlung einer Frau, die wir in ihrer Finka angesprochen haben (und die zufaellig Deutsche war), sind wir zunaechst nicht zur ausgeschilderten Lagune, sondern zu einer versteckteren gelaufen. Diesem Tipp zu folgen hat sich echt gelohnt, wir bekamen einen kleinen Wasserfall der in die Lagune stuerzte, umgeben von Urwaldpflanzen zu sehen.
Nach einer kleinen Pause liefem wir weiter und mussten einen Fluss ueberqueren, um dem Verlauf des Weges weiter zu folgen. Die Leuten mit guten Wanderschuhen (fuer meine war es die Premiere) halfen denen ohne rueber. Wir standen ca. 15 cm im Wasser. Leider fuehrte der Weg nur zu einer Finka, sodass wir wieder zurueck mussten.
In der Mittagshitze war der Rueckweg ganz schoen ermuedend, aber zum Glueck kamen wir wieder an der Finka der Deutschen vorbei, die dort mit ihrem (nica) Mann und Neugeborenen wohnte. Ihr Mann ritt schnell los, als wir nach einer Erfrischung fragten und kam mit zwei Ananas wieder aus denen seine Frau uns einen superleckeren "fresco" bereitete. Auf Liegestuehlen oder in der Haengematte liess der sich mit Blick auf die wunderbare Umgebung super geniessen...
Auf dem Rueckweg wagten sich einige on uns auf den Bus und so wurde die Rueckfahrt zu einem ganz besonderen Erlebnis. Oben auf dem Bus gibt es am Rand ein ca. 20 cm hohes Minigelaender zum Festhalten. Dort oben faehrt alles mit, was mit kann: Huehner, Fahrraeder, Saecke mit mit Bohnen und Reis, Bananen, Nicas, Hollaender und Deutsche.
Man hatte eine wunderbaren Blick, solange man nicht an zu niedrigen Baeumen vorbei kam, denn dann hiess es "schnell ducken", sonst bekam man eine gewischt.
Die Fahrt hat echt total Spass gemacht... besser kann och das nicht beschreiben.
Heute Morgen war ich noch ziemlich erledigt und leider bei der arbeit nicht so voller Energie. Wir haben angefangen Skizzen fuer mehrere Wandbilder auf und im "salon de arte" zu machen.
Beim Spanischunterricht bin ich jetzt beim Subjunctivo angelangt, juchu... (aber das andere sitzt auch noch nicht so 110 prozentig).
Als ich heute mit meiner Lehrerin ueber Fuehrerschein und Strassenverkehr in Nicaragua/Deutschland geredet habe, konnte sie es kaum glauben, dass es in Deutschland keine koruppten Fahrlehrer gibt, bei denen man sich einen Fuehrerschein kaufen kann.
Macht es gut, Lena
PS: Hier noch ein Bild von einer Aktion mit den Kindern vom vorletzten Samstag(habe ich aus Versehen hochgeladen ;-) )