Freitag, 6. März 2009

Zaehnaerzte, Tabak, Strand - eine gute Kombination

Schon ist der Maerz hereingebrochen ... wie schnell die Zeit vergeht. Es ist Zeit fuer Neuigkeiten aus Estelí.

Eines Morgens kam ich gerade im meinen Projekt an, da wurde ich auch schon wieder weggeschickt.
Im Barrio Oscar Gámez in dem ich im letzten Jahr jeden Samstag im Malworkshop arbeitete war eine Brigade kanadischer Zahnaerzte angekommen und ich sollte als Mitarbeiterin Funartes helfen.
Funarte kooperiert mit dem kanadischen Projekt Change for Children, welches die Brigade sandte. Vor Ort wird sich dann gegenseitig geholfen, wie auch wohl jetzt meinem Kollegen, der zurzeit in Kanada ist.

Nachdem ich dem Brigadenleiter und dem Team vorgestellt wurde, gings gleich an die Arbeit. Vor dem Gesundtheitszentrum hatte sich schon eine Menge Leute angesammelt und die Zahnaerzte legten los.
Meine Aufgabe war es die blutigen Zangen und schmutzigen Werkzeuge zu reinigen und zu desinfizieren. Dabei mussten natuerlich Schutzuntesilien getragen werden:

...Foto kommt spaeter...

Eigentlich sollte ich nur einen Vormittag mit der Brigade arbeiten, doch dann wurden es drei Tage.

Ueberraschenderweise kam die darauffolgende Woche ein zweites kanadisches Zahnarztteam, welches ich eine Woche in das Dorf San Pedro begleitete.
Mit ihnen besichtigte ich waehrend der Woche zwei Tabakfabriken

Tabakpflanzen und Tabakfeld auf dem Weg nach San Pedro





In den Tabakfabriken:
Die Tabakblaetter werden getrocknet und dann vom Stiel getrennt




sortiert...

...zu Zigarren gerollt... Lohn wird pro 100 Zigarren gezahlt. 38 Cordoba/100 Z., so kommt ein/e Arbeiter/in maximal zu etwa 3,50 Euro pro Tag, was fuer das Essen einer Kleinfamilie reicht


sortiert... (hier verdient man ein bisschen mehr)


...auf ihre Qualitaet geprueft
(dies sind die Zigarrentester Pedro und Luis, die alles abschmecken)


eingetuetet...


und in Kaestchen verpackt.


Die Besichtigungen der Fabriken waren interessant, wobei mich die Arbeitsbedingungen mehr interessiert haben als der Produktionsablauf. Die Informationen darueber habe ich direkt bei den Arbeitern erfragt, unserer Fuehrer gab dazu keinen Kommentar, ausser das es alle dort ja so gut haetten.

Das es ein kleineres Brigaden-Team war, hatte ich deutlich mehr zu tun.
Ich uebersetzte fuer die Zahnaerzte, kuemmerte mich um die Kinder deren Muetter gerade behandelt wurden und organisierte wer wann wo an der Reihe war un das alles oft gleichzeitig.

Ich verstand mich wirklich gut mit dem Team.
Sie luden mich zum Essen und auf ein Wochenende in San Juan del Sur ein.

Vor diesesm Wochenendausflug stand noch ein besonderes Ereignis an:
Am Freitag fuhr ich zusammen mit meinen Kollegen und einem Bus voll Kinder nach Managa.Dort fand von unserem Partnerprojekt Inprhu ein jaehrliches Festival statt.

Wie bereits in vorherigen Berichten erwaehnt, arbeitete ich alle zwei Wochen mit einem Musiklehrer aus Managua zusammen und unterrichte Floete und Gesang.Mit ihm kommen auch eine Hula-Hup-Lehrerin und ein Folklore-Tanzlehrer nach Estelí.
In einer Tanzschule in Managua bauten wir fuer das Fetival eine Ausstellung auf, schminkten die Kinder fuer ihre Auftritte und am Abend gab es ueber zwei Stunden wirklich sehenswerte Vorstellungen:

Hip-Hop- Choreographien, Hula Hup, Foklore, Zauberer, Gitarre, Floete und Gesang.

"Meine" Musikklasse: Myleidi, Nereyda, Anna, Gemenis und Ivania


Nach Ende der Veranstaltung uebernachtete ich in einem nahegelgen Hotel, stand morgens frueh um vier auf und machte mich auf nach San Juan del Sur, was im Sueden Niacaraguas nahe der Grenze zu Costa Roca liegt.
Ich genoss den Morgen fuer mich mit einem leckeren nicaraguanischen Fruehstueck (Gallo Pinto, Platano, Queso, Tortilla y Huevo revuelto... fuer die Kenner) und einem Rundgang durch den doch sehr touristischen Ort, bevor ich das Hotel der Kanadier aufsuchte.

Den Tag verbrachte ich mit Baden im nicht wirklich warmen mehr, einem Strandspaziergang und netten Unterhaltungen mit den Kanadiern.

Am Abend luden sie mich zum Essen ein und es gab leckere Meeresfruechte. Mit dem juengeren Teil der Gruppe erkundete ich dann noch einige Diskos und Bars, sodass der Sonntag relativ spaet gestartet wurde.

Am Nachmittag ging es auch schon wieder zurueck nach Managua und von dort aus Estelí.

Ich bot dem norwegischen Freund eines Kanadiers Asyl an und so verbrachte er noch zwei Tage bei uns in der Wg.

Waehrend der letzten zwei Wochen gabe es bei der Arbeit eher wenig zu tun, doch mit einer angeschlagener Gesundheit und steigende Temperaturen, war ich doch abends immer ziemlich kapputt.

Dieses Wochenende wird ein Freund und Arbeitskollege aus England verabschiedet, letzte Woche eine Spanierin und so rueckt auch mein Abflug irgendwie naeher.

Bald gibt es die ersten Fotos des murals (Wandbild), das ich in meinem Zimmer angefangen habe.

Bis bald, Saludos de Estelí