Mittwoch, 14. Januar 2009

Costa Atlantica die Zweite

Bevor ich weiter von unserer Reise berichte, ein paar aktuelle Informationen:

Nach langem Suchen und Leute fragen, haben wir nun endlich ein Haus gefunden, in das wir zum ersten Februar umziehen! Ausser Lara und Larissa wird auch noch Valesca aus Belgien mit einziehen. Das Haus ist einfach perfekt fuer uns: grosses Wohnzimmer, gemuetliche Kueche, 4 Zimmer, zwei kleine Baeder, Hinterhof und grosser Garten mit Palme und anderen Baeumen. Ausserdem ist es direkt bei meiner Arbeit um die Ecke und direkt gegenueber von dem Hauses eines Freundes mit dem ich oft Musik mache. Die anderen drei haben es auch nicht weit zur Arbeit und wir sind nah am Markt.

Zweite Info: An alle Weihnachtsspender: Seit Montag Abend sind die beiden anderen Freiwilligen hier und ich fleissig dabei um das Malworkshopgebaeude einen Garten anzulegen. Gleich wird noch der letzte Sack Erde gekauft und der Mangobaum eingepflanzt. Damit ist das gesammelte Geld aber noch laengst nicht ausgegeben, sodass ihr damit wohl noch ein Mosaik mitfinanzieren koennt, dass wir dieses Jahr auf die Frontseite des Gebaeudes machen wollen.
Natuerlich habe ich unsere Gartenarbeit mit Fotos dokumentiert. Bald gibt´s was zu sehn.
Nun erzaehle ich aber mal weiter von unserer Reise.
Nach dem wunderschoenen ersten Tag in Pearl Lagoon ruhten wir uns ein bisschen aus, um dann frisch und munter unser Silvesteressen geniessen zu gehen. Bei leckeren einheimischen Meeresfruechten und einem improvisierten Piña Colada rutschten wir so zu dritt in 2009 hinein.
Lara entschied sich nach zwoelf fuers Bett und Adriana und ich ich fuer die Tanzflaeche.
Unterm Palmendach auf festgetretener Erde liess es sich entspannt zu gutem Reggae tanzen.

Am naechsten Morgen machte ich mich auf zum oertlichen Baecker und erstand dort wie am Vortag lecker duftendes, warmes Kokusbrot... dazu ein guter Kaffe und der Tag konnte beginnen!
Auf zu einem anderem Dorf, einem anderem Strand und noch meer baden.
Am Abend motivierte uns der Sohn der Pensionsbesitzerin dazu tanzen zu gehen.
Wir bekamen noch zwei seiner Freunde vorgestellt und wurden am Ende des Abends fuer den kommenden Tag zum rondon-Essen eingeladen.
Hinter diesem Namen versteckt sich ein unbeschreiblich leckeres tradtionelles Gericht der Region. Eine Art Suppe aus Fisch, Shrimps, Yuca, Platano (Kochbanane) und Kokusmilch, mhhh!!!
Mit vollem Bauch machten wir uns wieder auf zu dem Strand vom ersten Tag, wo wir den Tag diesmal auf der ins Wasser gebauten Holzplatform eines Restaurants verbrachten.
Baden unterm Sternenhimmel im Mondschein, was gibt es Schoeneres?
Am Samstag Morgen verabschiedeten und von der wunderschoenen Lagune und machten uns mit der panga wieder auf Richtung Bluefields.
Hier noch ein Abschiedsbild von Pearl Lagoon im Sonnenuntergang:

Eigentlich wollten wir am kommenden Tag noch einen Tagesausflug machen, doch gab es mal wieder keine Bootverbindung, sodass wir einen Bekannten anriefen, der uns ein bisschen die Stadt zeigte. Am Montag sollte es dann aber endlich nach Corn Island gehen, doch das war einfacher gesagt als getan.
Am Sonntag Nachmittag konnte sich weder die Hafenwache noch die Leute vom Bootsunternehmen daran erinnern, dass sie uns vor Silvester versichert hatten, am Montag den 5. Januar fuehre das naechste Schiff nach Corn Island.
Vielleicht gaebe es aber eins, wir sollten Montag Morgen um 6 Uhr nochmal nachfragen.
Also quaelte ich mich am Montag Morgen frueh aus dem Bett und ging zum Hafen.
Die erste Auskunft, ja es gibt ein Schiff, dass euch mitnehmen kann. Gut. Nur wo es angelegt hatte konnte die Hafenwache natuerlich nicht herausfinden. Also ging ich zum anderen Hafen "ganz in der Naehe" (halbe Stunde latschen) gucken, wo wieder jemanden jemanden anders fragen musste. Das Schiff war natuerlich nicht da ... "Sie koennten mal dort gucken"
... also wieder zum anderen Hafen, da war es auch nicht, also zu noch einem anderen Hafen...
Nach 1,5 Stunden herumrennen fand ich endlich das Schiff und seinen Kapitaen.
Alles kein Problem sagte er, seid einfach um 10 Uhr am Dock, dann hole ich euch ab.
In der prallen Sonnen verbrachten wir dann fuenf wunderbare Stunden wieder einmal mit w a r t e n ...
Zunaechst schien unsere Ueberfahrt noch ganz rosig zu werden, ruhige Fahrt im Sonnenuntergang auf dem Fluss bis El Bluff, dem Industriehafen.
Unser Schiff sah allerdings nicht so vertauenerregend aus.
Kaum waren wir jedoch auf dem offenen Meer, konnte man sich wegen des starken Seegangs kaum auf den Beinen halten. Dann fing es auch noch an zu regnen und Adriana an zu kotzen.
Ganze zehn Stunden verbrachten wir so, bis wir Corn Island endlich um ein Uhr nachts erreichten.
Wir waren erleichtert endlich das Schiff verlassen zu koennen, doch nix da! Wir mussten bis 6.30 Uhr warten bis der Hafen oeffnete und wir uns in eine Liste eintragen konnten.
Mit den Nerven und dem Magen am Ende kamen wir dann gegen acht in einem netten Hotel an.
Ich erklundete nach dem Fruehstueck den Strand und das Baden im Meer machte die schreckliche Ueberfahrt schon fast wieder wett.
Der Blick von unserem Hotel:
Adriana erholte sich leider nicht so schnell von der Ueberfahrt und blieb die naechsten beiden Tagen im Bett, die Arme!
Lara und ich erkundeten derweil die Insel per Fahrrad und gingen Schnorcheln.
Ach, ich vermisse schon das morgendliche Baden im Meer.
Hoffentlich bald folgt Teil drei meines Reiseberichts, bis dahin,
eure Lena